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Der Dark Energy Survey startet seine Mission

03.09.2013 —

Die weltweit leistungsfähigste Digitalkamera richtet ihre Linse himmelwärts: In den nächsten fünf Jahren wird die 570-Megapixel Kamera des Dark Energy Surveys Farbbilder von einem Achtel des Himmels in bisher nicht erreichter Genauigkeit liefern. Ein internationales Team von Physikern und Astronomen, unter ihnen Mitglieder des Exzellenzclusters Universe, will herausfinden, warum das Universum sich immer schneller ausdehnt. Auf diese Weise wollen die Wissenschaftler das Geheimnis der Dunklen Energie ergründen, jene Energie, von der man annimmt, dass sie die beschleunigte Ausdehnung verursacht.

Im Jahr 1998 haben zwei Teams von Astronomen mittels Supernovae-Beobachtungen festgestellt, dass sich das Weltall schneller und schneller ausdehnt. Die Erkenntnis steht allerdings im Widerspruch zu Einsteins Relativitätstheorie, gemäß der sich die Ausdehnung des Universums aufgrund der Schwerkraft verlangsamen sollte. Um die Beobachtung zu erklären, haben Kosmologen eine neue Energieform postuliert, aus der das Universum zu etwa drei Vierteln besteht. Sie wird Dunkle Energie genannt und wirkt der Schwerkraft der gewöhnlichen Materie entgegen. Als andere Alternative bleibt, die Allgemeine Relativitätstheorie auf kosmischen Distanzen durch eine neue Theorie zu ersetzen.

Um herauszufinden, warum das Universum immer schneller expandiert, hat eine internationale Kollaboration das Projekt Dark Energy Survey (DES) gestartet. Einer der Gründungsmitglieder ist Prof. Dr. Joseph Mohr, Astrophysiker der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Im Rahmen des Projekts soll die Natur der Dunklen Energie untersucht werden, von der man annimmt, dass sie die Beschleunigung verursacht. Wichtigstes Werkzeug: Die mit 570 Megapixeln derzeit weltweit leistungsfähigste Digitalkamera, die auf ein Teleskop im Cerro Tololo Inter-American Observatory in den chilenischen Anden montiert wurde. Die Kamera enthält fünf präzise geformte Linsen, deren größte fast einen Meter misst. Nach zehnjähriger Planungs- und Bauzeit hat die Dark Energy Kamera am 31. August 2013 offiziell ihre Arbeit aufgenommen. 120 Physiker und Astronomen der DES-Kollaboration, zu der seit 2010 auch Wissenschaftler des Exzellenzclusters Universe gehören, wollen damit systematisch ein Achtel des Himmels untersuchen. „Die Aufnahmen der Dark Energy Kamera werden uns grundlegende neue Erkenntnisse über die Natur von Materie, Energie, Raum und Zeit bringen“, sagt der Astrophysiker Prof. Dr. Jochen Weller von der Fakultät für Physik der LMU. Er ist, ebenso wie Prof. Dr. Joseph Mohr, Principal Investigator des Exzellenzclusters Universe und Mitglied der DES-Kollaboration.

Auf jedem Bild der Dark Energy Kamera wird das Licht von mehr als 100.000 Galaxien zu sehen sein, die bis zu acht Milliarden Lichtjahre entfernt sind. Die Beobachtungen machen die Dunkle Energie nicht direkt sichtbar. Sie werden jedoch detaillierte Informationen über die Expansion des Universums und das Wachstum der großen Strukturen liefern und somit die derzeit präzisesten Messungen der Eigenschaften der Dunklen Energie.

Weitere Informationen
Dark Energy Survey

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Prof. Dr. Jochen Weller
Ludwig-Maximilians-Universität
Universitäts-Sternwarte München
Scheinerstr. 1
81679 München
Tel. +49.89.2180.5976
E-Mail: jochen.weller@usm.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Joseph Mohr
Ludwig-Maximilians-Universität
Universitätssternwarte
Scheinerstr. 1
81679 München
Tel.+49.89.2180.6001
E-Mail: jmohr@usm.uni-muenchen.de

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Die Dark Energy Kamera verfügt über 62 Charged Coupled Devices, die insgesamt 570 Megapixel pro Bild aufnehmen. (©Reidar Hahn/Fermilab)

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