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05.08.2015

IceCube: Neutrino mit neuer Rekord-Energie entdeckt

Ein Neutrino extrem hoher Energie, dessen Ursprung mit hoher Wahrscheinlichkeit außerhalb unseres Sonnensystems liegt, hat die IceCube Kollaboration beobachtet. Dieses kürzlich detektierte Neutrino bricht mit 2,6 PeV auch den Energierekord des im Jahr 2013 beobachteten Teilchens mit 2,2 PeV. Das Neutrino hat im Detektor eine lange Spur hinterlassen, so dass die Richtung, aus der es kam, mit einer Genauigkeit von besser als 1° bekannt ist. Von dieser Entdeckung berichteten die Physiker der Kollaboration Anfang August auf der International Cosmic Ray Conference in Den Haag, Niederlande. An der IceCube Kollaboration sind auch Wissenschaftler des Exzellenzclusters Universe der TU München beteiligt.

Die Erde wird kontinuierlich von kosmischer Strahlung bombardiert - mit Teilchen, deren Energien bis zu zehnmillionenfach größer sind als sie in Teilchenbeschleunigern auf der Erde erzeugt werden können. Die astronomischen Quellen dieses Bombardements sind allerdings immer noch unbekannt. Physiker haben schon vor mehr als 50 Jahren vorgeschlagen, nach kosmischen Neutrinos zu suchen, weil diese nahezu ungestört durch das Universum fliegen und sich daher hervorragend als Boten großer kosmischer Ereignisse eignen. Allerdings sind zu ihrer Messung extrem große Detektoren nötig.

Nach mehreren Jahrzehnten Detektorentwicklung und sechsjähriger Bauzeit wurde im Jahr 2010 das „IceCube Neutrino Observatorium“ (www.icecube.wisc.edu) am geografischen Südpol fertiggestellt. Der Detektor misst das Lichtsignal, das bei einer Wechselwirkung der Neutrinos mit dem Eis entsteht. Bereits in den Messdaten der ersten Jahre konnten Neutrino-Signale kosmischen Ursprungs entdeckt werden, die im Jahr 2013 in der Zeitschrift Science veröffentlicht worden waren.

Die Physiker der IceCube Kollaboration haben nun in den Daten aus sechsjähriger Messzeit ein mit 2,6 PeV extrem hochenergetisches Neutrino entdeckt, dessen Ursprung mit hoher Wahrscheinlichkeit außerhalb unseres Sonnensystems liegt. Das Signal zeigt eine lange Spur, deren Richtung mit einer Genauigkeit von besser als 1° gemessen wurde. Daher kann nun nach astronomischen Quellen in der Herkunftsrichtung des Ereignisses gesucht werden.

Die Detektor-Spur eines Neutrinos, das im Juni 2014 im IceCube Detektor am Südpol beobachtet worden ist. (Bild: IceCube Collaboration)


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